...Vier Buchstaben nur, aber das sollte kein
Grund sein, mich zu unterschätzen. Ich bin nicht nur
Ihre Verpackung, Ihre Hülle, ich bin mehr! Ich
bin Ihr grösstes Organ. Ich bringe 10 Kilo auf die
Waage und wenn Sie mich abziehen und messen
könnten, kämen Sie auf zwei Quadratmeter!
In einem winzigen Quadratzentimeter von mir
sitzen 100 Blutgefässe.
Alles ist klug entwickelt – denn Wärme, Wasser,
Sauerstoff sollen ja von oben nach unten und
von unten nach oben zirkulieren. Mit vier
Millionen Sinneszellen nehme ich Berührung, Druck,
Kälte, Wärme und Schmerz wahr. Meine Zellen
sind der direkte Draht zu Ihrer Seele.
Oft erlebe ich, dass Sie mich nicht ernst
nehmen. Sie behandeln mich, als sei ich wirklich nur
die Verpackung die Sie zusammenhält. Das finde
ich immer ein bisschen unfair, denn schliess-
lich schütze ich Ihr Inneres vor der Aussenwelt,
vor Fremdkörpern, Krankheitserregern und
Umweltgiften. Ich reguliere Ihre
Körpertemperatur, ich bin das Barometer Ihres Wohlbefindens.
Ein Blick in den Spiegel und ich signalisiere
Ihnen, wie es mir geht! Ich werde gelb, wenn Ihre
Leber nicht ordentlich arbeitet, ich sehe aus
wie eine graue Maus, wenn Ihr Magen streikt,
verräterisches Rot zeige ich bei allzu hohem
Blutdruck. Ihnen geht es gut, wenn ich knackig
aussehe. Und unter knackig verstehe ich
hauchzart und rosa.
Haben Sie mich schon einmal indiskret erlebt?
Ich kann der Umwelt verraten ob Sie verliebt
sind. Ob Sie in Angst, gar in Panik sind oder ob
Sie gerade einmal nicht die Wahrheit sagen.
Verteufeln Sie mich manchmal, wenn ich wieder
Gänsehaut auflege?
Nun, diese Reaktionen von mir hängen mit dem
vegetativen Nervensystem zusammen. Das sind
die Nervenbahnen, die auch den Herzschlag oder
den Darm steuern und die man nicht willent-
lich beeinflussen kann. Bei Ärger und Stress
erweitern sich durch diese Nerven die Blutgefässe
Ihrer Haut. Ich laufe rot an und wenn Sie sich
erschrecken, weicht alles Blut aus mir heraus und
sammelt sich in der Körpermitte! Kein Wunder
also, dass Sie, pardon ich, blass vor Schreck
geworden bin! Ich bin eben ein Sinnesorgan, das
nicht nur einfacher Speicher für Zucker, Fett
und Mineralien ist. Ich bin ein Sinnesorgan, das
alle Reize an das Nervensystem weiterleitet. Ich
kann gut verstehen, wenn Sie mich ein
unsensibles Geschöpf nennen, zwei launische Quadrat-
meter.
Liebeskummer und Jobstress gehen mir im wahrsten
Sinne des Wortes unter die Haut, und ich
reagiere mit Pickeln oder roten Flecken.
Beleidigt kann ich auch sein – Sie sehen es am Herpes.
Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen –
ich bin der
Spiegel Ihrer Seele. Also verwöhnen Sie
mich! Streicheln
Sie mich, seien Sie zärtlich zu mir und ich
werde mich so
zeigen, wie Sie mich am liebsten haben.
Hauchzart, rosa
und glatt!
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